Führungskräfte - ein unmöglicher Job?

Führungskräfte – ein unmöglicher Job?

 

Von Führungskräften wird heute fast Unmögliches erwartet: Sie sollen visionär denken, aber gleichzeitig operative Details im Blick haben. Sie müssen Klarheit schaffen, obwohl sie selbst oft nur begrenzte Informationen haben. Sie sollen ihre Teams stärken und entwickeln, gleichzeitig aber harte Entscheidungen treffen. Sie sollen flexibel und agil sein, aber trotzdem alle KPIs einhalten. Sie müssen Innovationen vorantreiben, aber dürfen dabei weder Zeit noch Budget sprengen.

 

Besonders im Mittelmanagement stehen sie ständig zwischen den Stühlen: Von „oben“ kommen strikte Vorgaben, Zahlen müssen stimmen, Produkte geliefert und Prozesse eingehalten werden. Von „unten“ erwarten Teams realistische Ziele, klare Kommunikation und eine wertschätzende Führung. Die Führungskraft muss das Team „bei der Stange halten“, Motivation hochhalten und individuelle Bedürfnisse berücksichtigen – selbst wenn die Vorgaben von oben nicht verhandelbar sind.

 

Und doch wird, wenn etwas schiefläuft, fast immer nach Schuldigen gesucht – und die Führungskraft ist schnell ausgemacht. 

 

Menschen verlassen kein Unternehmen, sondern den Chef. Toxische Führungskräfte sind der Grund für schlechte Leistung des Teams. So lauten die gängigen Narrative. Doch bei genauerer Betrachtung ist nicht die Führungskraft schuld, sondern das System in der Organisation.

 

Führungskräfte, viele wissen das gar nicht, sind oft allein

 

Sie müssen auf Basis vorgegebener Rahmenbedingungen Entscheidungen treffen, 

haben die KPIs im Nacken und können sich nicht „outen“, wenn sie keine Lösung 

für ein Problem haben – das würde ihre Position infrage stellen und sie schwach 

oder inkompetent wirken lassen.

Figur mit mehreren Armen, die den Versuch darstellt, viele verschiedene Aufgaben bewältigen zu müssen

Führung wird zudem oft falsch verstanden und interpretiert – aber damit beschäftigen wir uns in einem anderen Impuls.

 

Fazit: Von Führungskräften wird meist Übermenschliches verlangt. Sie müssen den Kopf hinhalten, wenn Dinge schieflaufen, werden aber selten anerkannt, wenn es gut läuft. Die Anforderungen sind oft unmöglich zu erfüllen.

 

Wir müssen aufhören, über Führungskräfte zu schimpfen. Stattdessen müssen wir mit ihnen reden, verstehen, welche Probleme sie haben, was sie nicht gewährleisten können und wo ihre Grenzen sind. Nur durch dieses gemeinsam erlangte Verständnis der Probleme in der Organisation lässt sich über Lösungswege nachdenken.

 

Und übrigens: Ein „Arschloch“ bleibt, sehr wahrscheinlich, immer ein „Arschloch“. Aber dieses Privileg haben Führungskräfte für sich nicht patentiert!

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