Mitarbeiterentwicklung

Mitarbeiterentwicklung – Wirklich?

 

In vielen Unternehmen werden Entwicklungsprogramme zentral durch HR oder Führungsteams initiiert und den Mitarbeitenden vorgegeben. Wer nicht mitmacht, muss oft mit negativen Konsequenzen rechnen. Doch diese von oben verordneten Maßnahmen übersehen einen entscheidenden Punkt: 

 

Die besten Entscheidungen über notwendige Entwicklungen treffen diejenigen, die täglich mit Kunden und dem Markt arbeiten – die Expertinnen und Experten in den Teams.


Sie erkennen direkt, wann neues Wissen, eine veränderte Vorgehensweise oder zusätzliche Fähigkeiten nötig sind, um Probleme zu lösen und zur Wertschöpfung beizutragen. Doch anstatt ihnen die Verantwortung für ihre eigene Entwicklung zu überlassen, werden sie durch standardisierte Programme in feste Muster gezwungen. Das bindet Kapazitäten und verhindert echte, marktrelevante Weiterentwicklung.

 

Menschen haben nichts gegen Veränderung, Menschen haben etwas dagegen verändert zu werden!

Person mit Werkzeugkasten schraubt an einer anderen Person, über deren Kopf ein Gewitterwolken-Symbol schwebt.

Es ist ein Mythos, dass Menschen Veränderung grundsätzlich ablehnen. Sie sind bereit, sich anzupassen – wenn sie den Sinn und die Notwendigkeit erkennen. Was sie jedoch nicht mögen: Verändert zu werden. Deshalb sollte Mitarbeiterentwicklung dort entschieden werden, wo sie wirklich gebraucht wird – in den Teams, nah am Markt, nah an den Kunden.

 

Zum Nachdenken:

  • Warum schreiben wir Menschen, sobald sie den Arbeitskontext betreten, die Fähigkeit ab, kluge Entscheidungen zu treffen? Im privaten Kontext tun sie das ständig!
     
  • Warum sind wir der Meinung, eine bestimmte Gruppe sei pauschal in der Lage, Menschen zu „entwickeln“?
     
  • Wenn eine Führungskraft das hier liest: Auf welche Weiterbildungskurse würde dich dein Team schicken?
     
  • Was würde passieren, wenn Teams selbst entscheiden, wann, wie und worin sie sich weiterentwickeln?
     
  • Was wäre, wenn Entwicklung kein verordnetes Programm, sondern eine echte Notwendigkeit aus der täglichen Arbeit heraus wäre?
     
  • Würden sich die Menschen im Team nicht automatisch weiterentwickeln, weil sie echte Kundenprobleme lösen und auf diesem Weg voneinander lernen – und bei Bedarf gezielt Wissen durch Weiterbildung, Kurse oder Trainings aufbauen?
     
  • Wieviel Zeit, Geld und Nerven könnte eine Organisation sparen, wenn sie ihren Mitarbeitenden genau diese Kompetenz einfach zutrauen würde?
     
  • Befürchten wir, Mitarbeitende würden eventuell mit dieser Verantwortung fahrlässig umgehen, sie missbrauchen oder gar nicht gerecht werden?
     
  • Wäre das Beschriebene in Bezug auf Mitarbeiterentwicklung nicht das gewünschte Zielbild eines jeden Unternehmers – Expertinnen und Experten einstellen, um Kundenprobleme zu lösen und auf dem Lösungsweg selbst zu entscheiden und zu verproben, was an Entwicklung, Veränderung und Wissensaufbau notwendig ist?
     
  • Steckt in diesen Mitarbeiterentwicklungen (den verordneten) nicht auch automatisch die Aussage: „Du bist nicht gut genug, du musst besser werden!“?
     
  • Wie wirkt sich diese unterschwellige Aussage, der Eindruck, der entsteht, auf die oft geforderten „Auf Augenhöhe zusammenarbeiten“, „Wertschätzung“ und „Vertrauen“ aus?

An den Rahmenbedingungen und am (Organisations-) System zu arbeiten, sodass Entwicklungen und Veränderungen eigenverantwortlich bei den Menschen liegen, ist klug, effektiv und nachhaltig. Die Alternative? Teure, zeitintensive und oft zähe, verordnete Mitarbeiterentwicklungsmaßnahmen, die wenig mit den tatsächlichen Bedürfnissen der Mitarbeitenden und der Marktrelevanz zu tun haben.

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